Leserbrief zu ........
P.M. BIOGRAFIE
Ausgabe 3/2009 – S:90/97
Madame Tussaud – Die erste
Klatschreporterin der Welt .......
von Barbara Hartl
Ich gratuliere! Eine „köstliche“ Geschichte über das Leben
der Marie Tussaud, der Gründerin des Wachsfigurenkabinetts in London. Es war
für mich ein Genuß diese Story zu lesen.
Trotzdem erlaube ich mir, Sie auf zwei Tatsachen
hinzuweisen:
1) S.92 Spalte 1 unten .... Kaiser Joseph II. .... war zwar
habsburger/lothringer Abstammung, aber er war Kaiser des Heiligen Römischen
Reiches Dt. Nation. Einen österreichischen Kaiser gab es erst ab 1806 und da
lag der gute Joseph schon 16 Jahre in der Kiste.
2) Vermisse ich in Ihrem
Artikel den Hinweis, daß Madame Tussaud gebürtige Mademoiselle Grosholtz, nicht
nur geschäftliche Beziehungen zu den Scharfrichtern in Paris und London
pflegte, sondern sie selbst aus einer uralten
Scharfrichter-/Wasenmeister-Dynastie abstammte – also zu deren, als „infam“
bezeichneten Sippe, gehörte.
Ihr Stammvater war Cunrat
Großholz, ab 1473 Wasenmeister in Zürich. Ab 1482 stellten die Groß(s)hol(t)z über Generationen hinweg
die Scharfrichter in Zürich, in Mülhausen/Elsaß, in Baaden/Schweiz, in
Winterthur, in Freiburg i.Br., in Straßburg, in Baden-Baden usw. usw. Der
letzte Scharfrichter aus Madames Sippe, Vinzenz Großholz, starb 1887 im Kanton
Uri in Altdorf. (nachzulesen im
Glenzdorf/Treichel: Henker Schinder und
arme Sünder, 1970)
Kate Berridge vermutet
richtig, daß Madame Tussaud mit ihren
Memoiren ihr Image aufpolierte, aber
nicht nur aus kommerziellen Erwägungen,
sondern für sich und ihre Nachkommen wollte sie den „Makel ihrer unehrlichen Geburt“
loswerden!
Christine Obermeier
Ponholz,
06.09.2009
(erging per Email an P.M.)