Donnerstag, 16. Mai 2013

Niklas Globner von Globen




...regierender Herr auf Gut Schönlind
von 1602 – 1628


Vor einigen Tagen erhielt ich das Buch „Rund um den Hüttenberg“, zusammengestellt von R. Erlbeck und R. Pecher. In 3 Tagen hatte ich es durch – wirklich eine Fleißarbeit. Etwas enttäuscht war ich über den Text des Ritter von Globen, der dürftig ausfiel; zumal ich mich sofort an eine Ausarbeitung von Herrn Dr. Alfred Riedl (*1906 +1980) erinnerte, die mir als Kopie des Originales vorliegt. Niklas von Globen saß 26 Jahre als Gutsherr auf Schönlind, länger als sein Vorgänger und hat es verdient etwas näher beschrieben zu werden, wie der Bericht von Dr.A.Riedl, übrigens ein akribisch, ja fast wissenschaftlich arbeitender Heimatgeschichtsforscher, zeigt. Den im Buch zitierten Oberlehrer, Hermann Brandl möchte ich nicht kritisieren (er hat sich mit zahlreichen Veröffentlichungen über seine Heimat verdient gemacht) aber damals, bis 1938, standen ihm alle Archive offen, was während des „kalten Krieges“ nicht der Fall war; trotzdem fand Dr.A.Riedl Mittel und Wege, an wichtige  Archivalien in der DDR und in der CSSR heranzukommen, die sich bis heute als Filmnegative und Filmrollen, 323 Stück an der Zahl, erhalten haben. Die umfangreiche Riedl-Sammlung wurde nach seinem Ableben ‚großzügig‘ verteilt und zahlreiche, namentlich bekannte Herren, wollten seine Forschungsarbeiten fortsetzen. Ja – es wurden sogar jahrelang Spendengelder auf einen dafür eingerichteten Dr.A.Riedl-Fond gesammelt – von einer 25-jährigen Sammlung und Geldspenden blieben nach 32 Jahren 5 Umzugskartons und obengenannte Filme übrig, die bei einem „Forschungslaien“ im Keller lagern. 
Schande über die, die sich daran bereicherten!

Aber nun zurück zum Niklas Globner von Globen und seiner Zeit. Die Ausarbeitung von Dr.A.Riedl, erstellt um 1967/68, unter dem Titel „Niklas von Globen, Herr auf Schönlind und Krottensee, ein Schicksal vor 350 Jahren.“ wurde nach Einträgen der Landtafel in Prag mit Teilungserklärungen der Herrschaft Heinrichsgrün und Schönlind sowie Briefe und Urkunden aus dem HSTA Dresden als Quellen bearbeitet. Der Bericht holt aus ins Geschehen des 30-jährigen Krieges im Elbogner Land, ein wichtiger Hintergrund der Lebensgeschichte des Niklas von Globen. Die Geschichte des Gutes Schönlind beginnt mit den Herren von Schlick, wobei ich mir erlaube, einige Daten im o.g. Buch kurz wie folgt zu berichtigen:

Schlick Viktorin I. (* um 1500 + um 1558) saß seit der Erbteilung von 1525 als Herr auf Heinrichsgrün und Schönlind, war verehelicht mit Secundilla von Stauff zu Ehrenfels und hatte 2 Söhne, die sich den Nachlaß 1560 aufteilten.

1) Schlick Abundus (* um 1524 +1589) saß auf Heinrichsgrün, war 3 x verheiratet, zuletzt mit Grafin Agnes zur Lippe (* um 1535 +13.06.1610) und hatte nur 1 Tochter, die 1610 Heinrichsgrün als Anna von Slavata auf Chlum (I.oo um 1591/92 mit Adam von Biberstein) erbte und 1611 an ihren Vetter Schlick Joachim Andreas I. aus der Schlackenwerther Linie veräußerte, der 1621 in Prag geköpft wurde. Heinrichsgrün wurde von der k.k. Kammer in Prag eingezogen und 1627 an Otto von Nostitz verkauft. 

2) Schlick Niklas IV. (* um 1525 +1568) saß auf Schönlind, war mit Susanna von Stauff verehelicht und hatte 3 Söhne, wobei erst 1582 (vielleicht nach dem Tod der Mutter) eine weitere Erbteilung erfolgte.

A)    Schlick Joachim II. (+ 01.07.1638) wurde ausbezahlt und war mit Elisabeth von Isenburg-Birstein (* 11.08.1570 +01.04.1644) verheiratet.

B)    Schlick Niklas V. (+ 1607) wurde ausbezahlt, lebte auf Hermannsgrün und war mit Anna Maria Schlick (von der Neudeker Linie) verheiratet.

C)    Schlick Viktorin II. (+ 1600/01 in Ungarn) übernahm ab 1582 Schönlind, war mit Elisabeth von Wildenfels verehelicht und hatte 4 Söhne und 3 Töchter.

a)    Schlick Georg (+ 1598 in Ungarn)
b)    Schlick Viktorin III. (+ 1603 in Ungarn)
c)    Schlick Hugo (+ 06.08.1622 in Friesland)
d)    Schlick Johann Ernst (+ 1623 im Regiment Graf Mansfeld)
e)    Schlick Juliana I.oo nach 11/1591 Karl Liebstein von Kolowrat
       1 Tochter: Polyxena
        II.oo nach 1606 Friedrich Sekyra von Sedschitz
f)    Schlick Margaretha oo nach 7/1593 Wilhelm Friedrich Milkau auf Alberode/Aue     
g)    Schlick Susanna (+ 2/1622) oo nach 7/1598 den Witwer Niklas von Globen (+     1639); er übernahm 1602 das Gut Schönlind, das zu diesem Zeitpunkt aus 30 Anwesen, 14 in Schönlind und jeweils 7 in Schindlwald und Kohling sowie aus einer Glashütte und einer Mühle, bestand.

Bis 1622 hatte er 11 lebende Kinder aus 2 Ehen inkl. einen Sohn aus einer illegitimen Beziehung; dem Namen nach sind bekannt:

Niclaß * 9/1591 in Heinrichsgrün; illegitim (Mutter: Anna Maria Vitzthumin)

Aus I. Ehe mit Katharina Multzin von Waldau (* um 1572 +14.07.1598 in Heinrichsgrün)
Albrecht + vor 2/1628 oo mit Anna Catharina Plankenbergerin
Georg Christof  oo 22.02.1628 Anna Catharina von Globen, geb. Plankenbergerin
Ursula

Aus II. Ehe mit Susanna Schlick (+ 2/1622 in Schönlind)
Juliana + 05.04.1674 in Syrau I.oo Albrecht Otto von Güntherod
                                                 II.oo Christian Volrat von Watzdorf
Georg Wilhelm *11.10.1605 +15.09.1669, oo nach 1631 Christina von Güntherod 
Susanna * 23.02.1616 +1682, oo N. von Ende
Anna Sebilla (erscheint am 09.01.1628 als Patin in Schönlind)

Sicher ist er als Witwer mit kleinen Kindern eine erneute 3. Ehe, wie es scheint wiederum mit einer Schlick-Tochter, eingegangen, denn 1631 wird er als böhmischer Exulant in Syrau verzeichnet mit „nebst Gattin, aus der angesehenen Familie von Schlick und Passaun und deren Sohn Wilhelm“.

Niklas Globner von Globen und Krottensee veräußerte Schönlind am 28. November 1628 an Otto von Nostitz.

Alle weiteren Lebens- und Schicksalsschläge, nun bereits fast 400 Jahre zurückliegend,  entnehmen Sie bitte der Ausarbeitung von Herrn Dr. Alfred Riedl in meiner Homepage www.chobgen.de 
unter Menüpunkt: Schönlind

Ihre
Christine Obermeier
Ponholz, 17.02.2012

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